Sanfte Hügel, steile Berge, Vulkane, tiefblaues Meer und Kurven in Hülle und Fülle – ihre beste Seite zeigt die Toskana Motorradfahrern abseits bekannter Touristenpfade.
Weltliche und kirchliche Würdenträger, Filmstars und Filmsternchen weilen dort zum Urlaub, die SPD hat eine eigene Toskana-Fraktion, so viele Briten hat es dorthin verschlagen, dass die Engländer sie „Chianti-shire“ nennen und Reiseführer füllen ganze Regalwände. Also stellt sich die Frage, kann ich in der Toskana überhaupt noch etwas entdecken? In jedem Fall, denn gerade für Motorradfahrer ist die Toskana ein Paradies, insbesondere dann, wenn man die üblichen Touristenorte weitestgehend meidet und sogar von den Stellen fernbleibt, wo sich italienische Motorradfahrer tummeln, die schöne Passstrecken mit Rennpisten verwechseln.
Aus dem Süden Deutschlands ist die Anreise in die Toskana relativ einfach. Eilige düsen über die Brenner-Autobahn, dann ab Modena auf der „autostrada del sole“. Wer mehr Zeit hat, schlängelt sich zuvor auf kleinen Straßen durch Südtirol, dann über weiter durch die Emilia Romagna. Eine echte Alternative zur An- und Abreise per Achse hat sich erledigt: Der DB AutoZug, nicht besonders kostengünstig, aber zeitsparend, hat seinen Fahrdienst nach Italien und Österreich eingestellt, ab dem Norden wird nur noch München angefahren du auch das nicht mehr lange.
Also doch das Motorrad auf den Anhänger oder auf eigene Achse anreisen und schon den Weg dahin zum Ziel machen.
Die östliche Anreise über Verona führt relativ schnell in die Po-Ebene, die allerdings kaum fahrerische Herausforderungen bietet. Dagegen machen die kleinen Straßen auf dem Weg nach und südlich von Alessandria so viel Spaß, dass wir aufpassen müssen, uns nicht zu verzetteln und damit unser eigentliches Ziel aus den Augen zu verlieren. So ist es schon von Vorteil, dass wir die Unterkünfte im Vorwege gebucht zu haben, denn diese Termine gilt es einzuhalten.
Zügig erreichen wir das Apenninen-Gebirge und schwenken rechtzeitig vor Genua nach Süden ab. Zu beiden Seiten ragen majestätische Berggipfel auf, die oft weit bis ins Frühjahr schneebedeckt sind. Wir entscheiden uns für die westliche Variante und schlängeln uns am Westrand der Apuanischen Alpen kurvenreich Richtung Küste. Bald schimmert in der Ferne das Mittelmeer tiefblau. Diese Bergzüge im Nordwesten der Toskana, zwischen La Spezia und Lucca gelegen, heben sich durch ihre schroffe Form und die Marmorsteinbrüche deutlich von den anderen Gebieten des toskanischen Apennin ab. Über die alte Römerstraße Via Aurelia fahren wir an der Küste entlang, bis wir in einem Talkessel Carrara erreichen.
Rund um die Stadt bedeckt feiner Marmorstaub den Asphalt, bei Regen ist das eine echte Herausforderung! Entlang der Straßen reiht sich ein Marmorbruch an den anderen, etwa 150 Abbaustätten gibt es rund um Carrara. Hier suchte sich nicht nur Michelangelo das Material für seine berühmten Statuen aus. Über die Geschichte des Abbaus informiert das Marmormuseum. Der kleine Dom ist, wie könnte es anders sein, mit einer schönen Marmorfassade geschmückt.
Um etwas mehr zu sehen, fahren wir hinter Carrara auf abenteuerlichen schmalen Sträßchen höher zum Ort Colonnata, einem Dorf in dem die Arbeiter lebten, die im Marmorabbau beschäftigt waren. Da ist Abwechslung und Konzentration angesagt und immer wieder großartige Ausblicke. Einige der Abbaustätten können besichtigt werden. Wir müssen höllisch aufpassen, denn in den Kurven können uns unvorhergesehen Lastwagen mit großen Marmorblöcken entgegenkommen. Für große Fahrzeuge ist die Straße nicht wirklich geeignet. Schon bald stehen wir auf dem Dorfplatz. Die Fernsicht reicht bis zum Meer.
Schneeweiß, rosig, gar violett, von unvergleichlicher Reinheit strahlt dieser Marmor. Carrara-Marmor ist eine der bekanntesten Marmorsorten weltweit. Die hellen Steine sind aufgrund der Seltenheit die begehrtesten und die teuersten. Seitdem es Lastkraftwagen gibt, wird auf den mittlerweile asphaltierten Straßen der Marmor bis zum Hafen von Marina di Carrara hinunter transportiert und in alle Welt verschifft. Zur Zeit der Römer und noch bis nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Marmorblöcke mit einer speziellen Methode, der „Lizzatura“, auf Holzschlitten ins Tal gebracht. Anschließend folgen wir der Küste weiter nach Süden. Der Aufenthalt am Meer ist nicht unsere Sache, zu geordnet erscheinen die vornehmen Strandbäder in der Küstenlandschaft Versilia, zu geradlinig die breite Küstenstraße. In Viareggio schwenken wir ab und fahren wieder kurvenreicher über Lucca zu unserem Hotel nach San Giuliano Terme.
An das „normale“ italienische Frühstück werden wir uns noch gewöhnen müssen. Bei bestem Wetter starten wir und erreichen nach kurzer Fahrzeit die Stadt Pisa. Wahrzeichen ist der als schiefer Turm von Pisa bekannte Campanile. Wir wollen mal sehen, ob der berühmte schiefe Turm noch steht. Doch nach einem kleinen Rundgang durch den Touristenrummel verlassen wir dann die Stadt zügig nach Südosten, in Richtung Volterra. Schon kurze Zeit später beginnt ein kurvenreiches Erlebnis. Kleine Orte überraschen immer wieder durch ihre Lage und ihre Struktur. Entlang kleiner Straßen nehmen wir die Toskana Richtung Süden unter die Räder, erreichen Volterra. Nach dem Einchecken in unserem Hotel machen wir einen Rundgang durch Stadt, sind beeindruckt. Erst zum Abendessen kehren wir wieder ins Hotel zurück und genießen die lokale Küche mit herrlichen Weinen.
Südlich von Volterra erstreckt sich das Tal des Cecina, das wegen seiner geothermischen Aktivitäten auch als Tal des Teufels bezeichnet wird. Wir fahren an skurril anmutenden geothermischen Kraftwerken vorbei durch die Colline Metallífere, die seit der Antike für ihre Bodenschätze bekannt waren. Auf landschaftlich schönen Strecken schwingen wir durch dichte Wälder zur Kirchenruine von San Galgano und weiter zum Monte Amiata. Wunderschöne, kurvenreiche Strecken, großartige Ausblicke auf eine hüglige Landschaft, manchmal dicht bewaldet, mitunter sehr karg, begleiten uns den ganzen Tag. Auf kleinen Straßen schrauben wir uns am Monte Amiata immer höher, dem einzigen Vulkan der Toskana, seit etwa 2000 Jahren wohl erloschen. Mit seinem deutlichen und ausdruckvollen Profil zeigt er sich wie eine Insel, die in einem Meer sanfter Hügel zu schweben scheint. Durch Kastanien- und Buchenwälder erreichen wir die Albergo Le Macinaie, unsere Unterkunft für die nächsten Tage.
Von dort aus führt uns ein Ausflug noch einmal ans Meer, zur Halbinsel Monte Argentario. Sie gilt als wilde Schönheit und als ein Lieblingsort italienischer Prominenz. An den Wochenenden steppt hier der Bär. Doch in der Woche haben wir den Panoramaweg rund um die Halbinsel fast für uns. Nach 25 Kilometern endet zwar der Asphalt, aber die letzten unbefestigten Kilometer bis Porto Ercole auch lassen sich mit Straßenmotorrädern gut bewältigen. Vor dem Monte Argentario liegen im blauen Meer unter einem strahlend blauen Himmel die Eilande Giannutri und Giglio, in der Ferne schimmert die kleine Insel Montecristo. Eine nahezu himmlische Ruhe, keine Menschen sind zu sehen, nur das Meeresrauschen und das Gezwitscher der Vögel unterbrechen die Stille. Ans Meer kommen wir allerdings nicht, denn steile Abhänge verbieten den Abstieg. Dort, wo eine Treppe nach unten führt, ist der Weg garantiert durch ein Eisentor versperrt. So fahren wir zum Baden zurück auf die Halbinsel, die Monte Argentario mit Albinia verbindet. Dichte Pinienwälder säumen hier die schmalen Sandstrände.
Auf dem Rückweg zum Monte Amiata verschlägt es uns dann in ein weiteres Touristenzentrum. Das mittelalterliche Städtchen Pitigliano thront beeindruckend und weithin sichtbar auf einem steilen Tuff-Felsen. Die ganze Gegend bis weit hinter Rom ist durch Tuff geprägt, den Vulkane hier vor Urzeiten ausgespuckt haben. Ein paar Kurven weiter Saturnia. Der Legende nach soll hier der Gott Saturn, einen Blitz in die Erde geschleudert haben, weil er wegen der ewigen Streitereien der Menschen zornig geworden war. Aus dem Krater sprudelte eine Quelle, die nicht nur erfrischte, sondern auch weiser und glücklicher machte. Bis vor gut 30 Jahren nutzten sie nur die Menschen aus der Umgebung, heute bietet das 37 Grad warme Wasser die Grundlage einer Wellness-Industrie.
Zu unserem nächsten Ziel, dem Chianti-Gebiet, fahren wir natürlich nicht direkt. Zuviel interessante Orte und noch mehr Straßen, die uns das Grinsen immer größer werden lassen. Wir erreichen das Val d’Orcia, eine toskanische Bilderbuchlandschaft aus ganz sanft gerundeten Hügelketten mit Sonnenblumenfeldern, Zypressenalleen und einsamen Gehöften. Von hier aus bietet Pienza einen besonders bezaubernden Anblick. Zum Papst Pius II. gewählt, verwirkliche sich der Humanist Enea Silvio Piccolomini in seinem Heimatort den Traum von einer Idealstadt der Renaissance, in der sich weltliche und geistliche Macht ausgewogen gegenüberstehen. Er erklärte Pienza zum Bischofssitz und so kam der abgelegene geruhsame Ort zu einem Dom. Zeit für einen Espresso. Montalcino, auf Deutsch „Steineichenberg“, ist ein uralter kleiner Ort, eine etruskische Gründung, mit einer hübschen Altstadt, die von der mächtigen Fortezza überragt wird. Die Böden und das Klima der Gegend begünstigen den Weinbau. Durch ihn ist der Ort weltberühmt geworden. Von hier stammt der überragende Brunello di Montalcino, sortenrein aus einer Spielart der Sangiovese-Traube gekeltert, die „Sangiovese Grosso“ oder „Brunello“ genannt wird. Er gilt als einer der ganz großen Rotweine der Welt, unbestritten einer der teuersten Spitzenweine Italiens. Die Kellereien in und um Montalcino sind daher ein Besuchermagnet.
Nach Norden hin, zur Crete, verändert sich die zuvor weiträumige, lockere Landschaft auffällig. Creta, das bedeutet Tonerde, Lehm oder Kreide. Die Crete südlich von Siena ist eine graphische Landschaft minimalistisch mit klaren Formen und kahlen Hügel. Gelegentlich ein einsames Haus, eine Zypressenreihe, ein paar Schafe, mal eine Zisterne. Ansonsten wellige Felder, über die Wolkenschatten jagen. Im Frühjahr grünt es überall, im Herbst, wenn umgepflügt wurde, ist die Crete braun und grau. Schon Etrusker und Römer haben hier abgeholzt, so ist ein Lehrbeispiel für Erosion entstanden.
Den Mittag wollen wir in Siena verbringen. Wir schlängeln uns durch den leicht chaotischen Verkehr hinein in die Stadt. Es dauert eine Weile, bis wir einen günstig gelegenen Parkplatz gefunden haben. Wie gut, dass wir hier nicht mit dem Auto unterwegs sind. Nach einem kleinen Weg durch schattige Gassen sind wir an der Piazza del Campo, Sienas Marktplatz, auf dem auch das Palio stattfindet, das berühmte Pferderennen. Daran liegt zentral das Rathaus, der Palazzo Pubblico. Da wir außerhalb der Hauptsaison hier sind, können wir sogar das Muster der Platten erkennen, über die wir gehen. Im Sommer ist das kaum möglich, zu viele Besucher sind dann dort. Wir gönnen uns hier einen Cappuccino, selbst wenn er am Platz um einiges teurer ist als ein paar Straßen weiter, zudem ist er auch nur halb so gut. Aber die Aussicht macht es wett.
Über kleine Landstraßen schwingen wir ins Chianti, immer unterwegs in einer hügligen Landschaft, fahren durch kleine Orte, eingerahmt von Weinfeldern. Das Chianti Classico Gebiet, in dem wir uns nun unterwegs sind, ist der Bereich zwischen Florenz und Siena, im Osten von den Chianti-Bergen und im Westen von den Tälern der Flüsse Pesa und Elsa begrenzt – das Kernland des Chianti-Gebietes.
Die SS 222 „Via Chiantigiana“ verbindet über 70 km die beiden großen Städte und führt durch eine großartige Kulturlandschaft. Aufgereiht wie Perlen an einer Schnur liegen an dieser Straße viele bekannte Weinorte. Nur ein Zehntel des sehr waldigen und hügligen Gebietes wird für Weinbau verwendet. Das Kennzeichen der Chianti Classico Weine ist der „Gallo Nero“, der „Schwarze Hahn“. Unglaublich diese Fülle an großartigen Straßen auf denen wir uns mit den Motorrädern hindurchschwingen. Castellina in Chianti ist eine der kleinen Städte mit einer sehenswerten Festung und einem etruskischen Hügelgrab auf dem Monte Calvario.
Die 21 Kilometer nach Poggibonsi gehören wieder mal zu den besten, die man sich vorstellen kann. Man muss allerdings Spaß daran haben, auf kurvenreichen Strecken unterwegs zu sein. Die Orientierung in den Orten ist mitunter schwierig, aber San Gimignano ist überall ausgeschildert. Natürlich stoppen wir hier. Die Kleinstadt ist schon von weitem an ihren markanten Türmen zu erkennen. Und natürlich probieren wir am Markt von dem angeblich besten Eis der Welt. Nach der Pause und unserem Rundgang fahren wir weiter Richtung Norden. Wir werden wieder reich belohnt, denn die Toskana zeigt sich von ihrer besten Seite. Schmale Zypressenalleen führen zu einsamen Gehöften, sanft abfallende Weinberge gehen in knorrige Olivenhaine über, dunkle Wälder stehen vor tiefblauem Himmel. Die Menschen hier haben Zeit, zumindest nehmen sie sich die. In einer kleinen Osteria serviert der Wirt zum deftigen Wildschweinbraten einen Chianti vom Fass. Den Wein müssen wir leider ausschlagen, aber das Essen ist Klasse.
Der Besuch bei meinem Freund Filippo in Spazzavento ist vielleicht der Höhepunkt unserer Reise. Auf dem Weg zu ihm stoppen wir in „La Vinsantaia“, im Weiler Capezzana, in dem seit der Mitte des 15. Jahrhunderts von der Familie von Filippo Frau Weintradition geschrieben wird. Bernadetta führt uns selber herum und gibt uns einen großartigen Eindruck. Wenig später sitzen wir bei Filippo auf der Terrasse, trinken einen Espresso und sehen auf Florenz weit unten im Tal. Im Dunst ist der Dom eben noch zu erkennen. Filippos Passion ist der Olivenanbau. Es ist schon eindrucksvoll, mit ihm durch den Olivenhain zu gehen und seinen Erläuterungen zuzuhören. Ein mühsames Geschäft war der Olivenanbau schon immer. Frühestens nach vier Jahren beginnt der Ölbaum Früchte zu tragen, mit 50 Jahren ist sein Ertrag am größten. Aus 20 Kilogramm Oliven werden so durch sanften Druck drei bis fünf Liter des begehrten Öls gewonnen. Sorte, Boden und Klima bestimmen die Qualität und den typischen Geschmack. Kenner zelebrieren die Verkostung ähnlich wie beim Wein. Filippo zeigt es uns: Das „flüssige Gold“, das er auf einen Löffel gießt, ist hellgrün. Um das Öl zu erwärmen, legt er den Löffel auf seine Hand, hält seine Nase darüber, schnuppert. Schließlich nimmt er einen Schluck, „zieht“ das Öl durch den Mund. „Gut“, sagt er, spricht über den grasigen Geschmack und freut sich über den „Schluck Gesundheit“, den er sich gerade einverleibt hat. Denn der hohe Gehalt an Ölsäure senkt den Cholesterinspiegel und soll sogar den Alterungsprozess verzögern. Filippo reibt ein geröstetes Weißbrot mit einer Knoblauchzehe ein und träufelt das grüne Öl darauf. „Die einfachste Vorspeise der Welt“, sagt er lächelnd. Und eine der köstlichsten. Aber ich weiß auch, womit ich Filippo packen kann. Und es dauert nicht lange, bis er umgezogen und seine BMW startbereit ist.
An seinem Fahren merke ich deutlich, wie viel Spaß er hat, mit uns unterwegs zu sein. Zunächst führt er uns auf kleinsten Wegen nordwestwärts nach Vinci, dem Geburtsort von Leonardo. Das Universalgenie zeichnete unter anderem schon im 15. Jahrhundert das allererste Motorradmodell. Unser Stopp ist aber nur kurz, denn im Ort stauen sich die Touristenbussen. Wir wenden uns weiter Richtung Norden. In schmalen Windungen führt der Weg den Hängen des Apennins entgegen. Bald sind wir ganz allein auf dem Asphalt. Das ist auch gut so. Dank Filippos Ortskenntnisse erleben wir ein Kurvenparadies. Doch jeder Spaß hat einmal ein Ende. Filippo bringt uns zu unserer Unterkunft, die ich dank seines Tipps schon früher kennengelernt hatte. Wir verabschieden uns. Ein letzter Abend in der Toskana, wieder einmal mit hervorragendem Essen. Hier entspricht die Küche den Gastgeber unseres Agrotourismus, gesund, schlicht, bodenständig und dennoch mit Pfiff: Crostinis, die knusprigen Weißbrotscheiben mit Olivenmus, dann deftige Wildschweinpastete, mit feinstem Olivenöl angemachten Salaten. Das Fleisch, das wir anschließend gereicht bekommen, ist von einer Qualität, wie wir es lange nicht geschmeckt hatten. Dazu die Weine des Hauses. Und alles ohne Schnickschnack, lecker und bekömmlich.
Nach dem Frühstück verlassen wir unsere Unterkunft und fahren nordwärts. Verschlungene Spitzkehren führen Richtung Abetone-Pass. Oben erinnern zwei Pyramiden an den Bau der Passstraße. Damals wurde hier die riesige Tanne gefällt, „abete“ auf Italienisch, die dem Pass den Namen gab. Und wieder haben wir unseren Rhythmus gefunden. Nur gut, dass hier kein Mangel an Kurven herrscht. Doch dann verlassen wir den Apennin, erreichen die Po-Ebene und fahren auf kleinen Straßen durch die Po-Ebene nach Norden, um uns endgültig auf den Weg nach Hause zu machen.
Der Zauber der Toskana erschließt sich zu jeder Jahreszeit. Auf den sanften Hügeln umgibt einen der Duft von Pinien und Zypressen, das Zwitschern der Vögel, das Summen von Insekten. Auf dem Weg vom Tal in die Höhen ändert sich die Vegetation, Bergahorn, Blutbuchen, Ebereschen und andere Pflanzen und Bäume bieten dem Auge eine große Formen- und Farbenvielfalt. Immer wieder Eindrücke und Ausblicke, die man so nicht erwartet. Auch wer nicht gerne in der Gruppe unterwegs ist, spürt alleine oder zu zweit viel Ruhe, ohne sich einsam zu fühlen. Die Toskana, ihre Landschaft und ihre Orte sind in jedem Fall beeindruckend, wenn man sie zur richtigen Jahreszeit und mit dem richtigen Fahrzeug besucht. Es muss nicht mit dem Mororrad sein, aber aus meiner Sicht macht es deutlich mehr Spaß.